Knowledge, Institution and Gender: an East-West Comparative Study (KNOWING)

Laufzeit: 01/2006 - 12/2008

State of the Art - Austrian Report to the European Commission, April 2007

Felt, Ulrike (ed) (2009) Knowing and Living in Academic Research. Convergence and Heterogeneity in Research Cultures in the European Context  (Prague: Institute of Sociology of the Academy of Sciences of the Czech Republic). <Download>

Informationsblatt

Projektpräsentation

Förderer: Europäische Kommission; 6. Forschungsrahmenprogramm "Science & Society"

ProjektmitarbeiterInnen: Ulrike Felt; Lisa Sigl; Veronika Wöhrer

Projektlinks: www.knowing.soc.cas.cz

Abstract

Dieses “Specific Targeted Research Project” (STREP) wird von der Europäischen Kommission im Zuge des 6. Forschungsrahmenprogramms gefördert.

Das Projekt untersucht die Rolle von Gender in der Produktion von Wissenskontexten und -kulturen aus einer Ost-West-Perspektive in den wissenschaftlichen Feldern Soziologie und Biologie. Es ist an einer Schnittstelle von feministischer Philosophie und sozialwissenschaftlicher Wissenschaftsforschung angesiedelt und baut auf Konzepten beider Forschungsbereiche auf.  

Während Wissenschaftskritik und Konzepte von situiertem Wissen in einem westlichen Euro-Amerikanischen Kontext entwickelt wurden, blieben traditionelle Annahmen zur Wissensproduktion in post-sozialistischen Ländern großteils unhinterfragt. Die Abwesenheit lokaler Untersuchungen von Wissenskontexten verhindert derzeit eine effektive Implementierung von Geschlechtergerechtigkeit in der Forschungsregion Europa. Mittels Methodentriangulation (Fragebögen, Leitfadeninterviews, Diskursanalyse, Beobachtungen und Fokusgruppen) sollen Theorie und zielführende Maßnahmen gender-sensibler Politik entwickelt werden. Die empirische Forschung wird gleichzeitig in fünf Partnerländern innerhalb der EU durchgeführt.

Projektverlauf

  • Analyse bereits existierender statistischer Daten zweier ausgewählter akademischer Forschungseinrichtungen pro Land im Kontext nationaler Strukturen,
  • Analyse von Fragebögen zu den Lebensläufen der Mitglieder dieser Institutionen im Hinblick auf demographische und auf die Karriere bezogene Informationen,
  • Diskursanalyse relevanter wissenschaftlicher und wissenschaftspolitischer Dokumente,
  • gezielte teilnehmende Beobachtung von Forschungspraktiken in den ausgewählten Institutionen,
  • Tiefeninterviews mit WissenschaftlerInnen in unterschiedlichen Positionen innerhalb der Institutionen,
  • wiederholte Fokusgruppeninterviews


Dieser Mix an Methoden ermöglicht eine umfassende Kontextualisierung und ein besseres Verständnis besonders relevanter Themenbereiche.

Das Projekt mündet in einer vergleichenden und kulturenübergreifenden Analyse. Ein vergleichender Abschlussbericht fasst nationale Spezifika von Forschungspraktiken und die Rolle von Geschlecht in Wissenskontexten zusammen, identifiziert potenzielle Unterschiede auf Grund divergierender politischer Geschichten in Ost- und Westeuropa und erarbeitet Empfehlungen für die Förderung von Gleichberechtigung der Geschlechter und die Einbeziehung junger ForscherInnen in die Wissenschaft.
Die Erkenntnisse dieses Berichts werden auf nationaler und EU-Ebene öffentlich gemacht, um Wissenschaftspolitiken zu beeinflussen und die Etablierung von feministischer Wissenschaftsforschung anzuregen und zu fördern.

Projektziele

  • Untersuchung der Produktion von Wissenskontexten und -kulturen, einschließlich des Gender-Aspekts aus einer Ost-West-Perspektive,
  • Identifizierung struktureller und institutionalisierter Praktiken und Prozessen – inklusive der Standards für Exzellenz – die eine gleichberechtigte Teilnahme von Frauen in der Wissenschaft hemmen oder fördern,
  • Förderung von feministischer Wissenschaftsforschung in den Partnerländern, besonders in den neuen EU-Mitgliedsstaaten,
  • Einfluss auf Strategien für höhere Bildung, Forschung und Entwicklung auf nationaler und EU-Ebene um die Gleichstellung der Geschlechter und die Integration junger ForscherInnen zu verbessern.

Projektpartner

Tschechische Republik
Institute of Sociology of the Academy of Sciences of the Czech Republic
Marcela Linkova, Alice Cervinkova, Katerina Saldova, Laura Henderson
Department of Gender Studies, Faculty of Humanities, Charles University
Dagmar Lorenz-Meyer, Jan Matanoha, Tereza Stockelova

Slowakische Republik
Faculty of Philosophy, Comenius University
Mariana Szapuova, Zuzana Kiczkova

Großbritannien
School of Sociology and Social Policy, University of Leeds
Anne Kerr, Lisa Garforth

Finnland
Department of Sociology, University of Turku
Seppo Poutanen, Jutta Ahlbeck-Rehn
Turku School of Economics and Business Administration, Turku
Anne Kovaleinen

Wissenschaftliche Beraterinnen:
Tschechische Republik
Gerlinda Smausova, Faculty of Social Studies, Masaryk University, Brno

USA
Helen Longino, Stanford University, Department of Philosophy
Karen Kapusta-Pofahl, Research Assistant to Helen Longino, University of Minnesota

UK
Susan Hodgson-Molyneux, Department of Sociological Studies, University of Sheffield